Autor*innensonntag: Aufgeben?

Aufgeben? Das ist das Thema des heutigen autorinnensontags von justine pust – und ein Thema, zu dem ich spürte, dass ich was loswerden will, auch wenn es – und das kann ich schon gleich vorausschicken – für mich nie wirklich eine richtige, ernste Option war. Aber drehen wir die Uhren erstmal zurück.

Wie in meinem letzten Post schon angedeutet, begleitet mich die Geschichte rund um Fionn, Kellen und all die anderen in der einen oder anderen Form schon seit über 10 Jahren, mal mehr, mal weniger. Als ich mit vierzehn zum ersten Mal daran geschrieben hab, hatte ich absolut keine Ahnung, was ich eigentlich schreiben will oder wohin das alles führen soll. Und ich bin auch nicht lang dran geblieben. Damals hatte ich schlichtweg andere Ziele, wollte mich kreativ anderweitig austoben.

Aufgehört? Ja. Liegengelassen? Jup. Aber aufgegeben? Ne. Und auch nicht vergessen.

All die Jahre danach blieb mir das, was ich damals geschrieben hatte, in Erinnerung – so klar, als hätte ich es eben erst weggelegt. Ich hatte ja nicht nur am eigentlichen Text gearbeitet, sondern auch an Karten, Schriften, Hintergrundgeschichten, Kurzgeschichten, Skizzen usw. …

Und als ich dann im Sommer 2019 das alte Manuskript nochmal entstaubt hab, dachte ich zunächst, dass ich das nur nochmal überarbeiten müsste und dann wärs das. Ha, good one. Hätte mir damals jemand gesagt, wie viel Arbeit das noch wird – dass kein einziger Satz aus dem „original-MS“ überleben wird –, ich weiß nicht, ob ichs durchgehalten hätte. So habe ich mich einfach immer weitergehangelt, Satz für Satz, Kapitel für Kapitel. Hab Sachen umgeworfen, neu geschrieben und wieder komplett gelöscht; Passagen, Kapitel, Plotlines – letztlich sogar das ganze Buch.

Aufgeben? Der Gedanke kam durchaus, wenn man so tief drin steckt, dass man sich nicht mehr auskennt, was man eigentlich macht, warum man so viel Mühen und vor allem so viel Zeit hierein investiert (ich dachte ständig: dieses Jahr wird’s fertig – und ich habs nie geschafft), … und ob sich all das am Ende überhaupt lohnt. Denn das Ganze war ja noch dazu mein Erstlingswerk; Zweifel nagen da ständig an einem. Geholfen haben mir zwei Sachen: zuerst mal die positiven, motivierenden Rückmeldungen derer, die ab und an mal reingelesen haben, und zum zweiten, einen Schritt zurücktun, Abstand nehmen, alles im Gesamten betrachten und sich nochmal darauf besinnen, warum man damit eigentlich angefangen hat:

Es gab einen Gedanken, eine Idee, eine Geschichte, die man loswerden wollte. Die es so noch nicht gibt. Die man selber erzählen muss, wenn man sie erfahren will. Die kein anderer so erzählen kann.

Das treibt mich an, auch jetzt noch – oder ganz besonders jetzt, wo das Groß der Arbeit an Band 1 getan ist und die Veröffentlichung mit allem Drumherum langsam seine Schatten vorauszuwerfen beginnt. Ganz zu Schweigen von der Arbeit an Band 2 …

Lg und einen schönen Sonntag euch noch,

Euer Philipp

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