Inspirationen & Einflüsse: Studio Ghibli & Prinzessin Mononoke
Hallo ihr Lieben,
und willkommen zurück zu meiner kleinen Reihe an Büchern, Filmen und Serien, die mich beim Schreiben meines Buches inspiriert haben. Dieses Mal mit einem der Big 2, wenn man so will (eigentlich eher Big 3, aber dazu kommen wir noch … irgendwann 😉), denn heute will ich mit euch mal ein bisschen über Studio Ghibli plaudern, über die Filme von Hayao Miyazaki und über Einen im speziellen: Prinzessin Mononoke.
Wenn ich sage, dass mich die Filme von Studio Ghibli beim Schreiben inspiriert haben, muss man wohl kurz sagen, was diese Filme so einzigartig macht. Da sind natürlich zuerst einmal die absolut fantastischen ausdrucksstarken handgezeichneten (!!!) Animationen, wie man sie heute quasi nicht mehr bekommt – und die auch damals schon ehrlich gesagt unerreicht waren und es irgendwie nur noch mehr werden, je älter die Filme werden. Dann sind da die ebenso tollen detailreichen Hintergründe, meist Aquarell, in denen man sich einfach verlieren will, und die wundervollen Soundtracks, meist aus der Feder von Joe Hisaishi. Dazu noch die Liebe zur Natur, zum Fantastischen und zum Fantastischen im ganz alltäglichen; da ist dieses magische Gefühl, dass sich die Filme einfach Zeit lassen und nicht alles plotgetrieben gehetzt wird, dass man ganz in ihnen eintauchen kann … kurzgesagt wohl einfach die vibes.
Und das sind nur die „oberflächlichen“ Sachen.
In den Filmen verbirgt sich ja noch so viel mehr. Die Figuren sind vielschichtig und voller Nuancen, ebenso die Welten, in denen sie leben. Es gibt kein Schwarz-Weiß, nichts ist immer eindeutig richtig und falsch, oder gut und böse. Die Protagonisten treffen die falschen Entscheidungen und sind auch manchmal unsympathisch; die Antagonisten sind meist nicht einfach böse, sondern verfolgen schlichtweg Ziele, die mit denen der Protagonisten kollidieren. Die Konflikte, die dadurch entstehen, sind bitterlich nachvollziehbar, ehrlich und zutiefst menschlich.
Kein Film bringt das wohl besser auf den Punkt als Prinzessin Mononoke. Ich muss da immer an die wunderbare Szene in der Eisenhütte denken, in der die Herrin Eboshi die Verwundeten besucht und einer von ihnen erzählt, wie sie ihn gerettet und mit ihren eigenen Händen gesund gepflegt hat. Und unser Protagonist hört sich das an, hört zu … und muss sich ihr trotzdem entgegenstellen, weil er nicht anders kann.
Das glaube ich ist es auch, was letztlich am deutlichsten in mein Buch eingeflossen ist: dieses moralische Grau im Zentrum der Handlung und in den Figuren. Auch meine Charaktere glauben stets, das richtige zu tun – und kollidieren dadurch miteinander. Oder wie es ein anderer Autor, auf den wir hier in dieser Reihe auch noch zu sprechen kommen werden, einmal so schön gesagt hat: „Der einzige Konflikt, über den es sich zu schreiben lohnt, ist der im Herz eines jeden einzelnen.“
Klar, das mag an sich jetzt nicht wie die große Offenbarung klingen, aber damals, als ich Prinzessin Mononoke zum ersten Mal gesehen habe (ich glaub, ich war 12 oder 13), war es für mich schon eine Art Augenöffner, da ich bis dahin in Sachen Fantastik nur in Mittelerde unterwegs gewesen war, wo solche Linien dann doch etwas klarer gezeichnet sind. Dieser Film hat mir gezeigt, dass Geschichten in diesem Genre noch so viel vielschichtiger sein können (so hat er mich z. B. auch in Richtung Erdsee gestoßen), was mich nachhaltig beeinflussen sollte. Und Prinzessin Mononoke erzählt seine Geschichte einfach so meisterhaft, mit leichter Melancholie, ohne je schwerfällig oder schwermütig zu werden.
Aber auch abseits dessen hat mich dieser Film und im Weiteren die ganze Ghibli-Filmographie sehr inspiriert; ich habe versucht, in meinem Buch die Stimmung einzufangen, die ich beim Zuschauen empfand, die Art, in der Fantastisches und Alltägliches ineinander übergehen – und auch, wie lecker das Essen aussieht 😉 So ist es kein Wunder, dass auch andere Kleinigkeiten aus verschiedenen Ghibli-Werken in mein Buch übergegangen sind, ein paar Easter Eggs, wenn man so will. Wer aufmerksam liest, wird sie bestimmt bemerken.
Abschließend kann ich nur sagen: Prinzessin Mononoke und die Filme von Studio Ghibli haben einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, sie haben mich schon so lange begleitet und werden es bestimmt noch lange tun; ich sehe sie mir immer wieder gerne an, und Prinzessin Mononoke gehört mit 10 von 10 Punkten in meiner Film-Ranking-Liste nicht nur zu meinen Lieblingen, sondern ich finde auch zu einem der besten Filme aller Zeiten. Mehr kann ich nicht sagen … in diesem Sinne solls das für heute sein. Wer bis hierher gelesen hat – Hut ab 😉
Lasst mir gerne einen Kommentar da, wie ihr die Filme vom Studio Ghibli findet. Was ist euer Lieblingsfilm? Und habt ihr den neuen „Der Junge und der Reiher“ schon gesehen?
Liebe Grüße und bis bald,
Philipp